Seit 5 Generationen ist der Betrieb im Besitz der Familie Froschhammer. Früher, bis 1995, war auch die Milchviehhaltung ein fester Bestandteil des Betriebsgeschehens. Als jedoch der alte Stall (der heute dem Hofladen eine wunderbare Atmosphäre gibt) langsam nicht mehr dem Stand der Zeit und Technik entsprach, wurde die Tierhaltung aufgegeben. Von da an wurde der landwirtschaftliche Betrieb im Nebenerwerb und als reiner, konventionell geführter Ackerbaubetrieb bewirtschaftet
Zu dieser Zeit rechnete niemand damit, dass der Betrieb nach Renteneintritt des aktuellen Betriebleiterehepares (Ludwig und Charlotte Froschhammer) die Landwirtschaft fortgeführt werden würde. Kurz vor der Abiturzeit des jetzigen Juniorchefs, Peter Froschhammer, kahm, bedingt durch einen schweren Unfall des Vaters Ludwig, das Thema "verpachten oder weiterführen und wenn weiterführen wie?" auf den Tisch. Damals kristallisierte sich heraus, dass Peter sich vorstellen konnte, Landwirtschaft nach dem Abitur zu studieren und den Hof zu übernehmen. Jedoch stellte sich noch die Frage, wie weitergewirtschaftet werden soll: Beim Umgang mit den teils hoch konzentrierten Pflanzenschutzmitteln stellte sich heraus, dass einige Mittel bei Peter, trotz Schutzkleidung, allergieähnliche Symptome auslösten. Zudem war auch die Wirtschaftlichkeit unter konventioneller Bewirtschaftung nur schwer gegeben. So rückte das Thema "Umstellung auf Bio" immer mehr in den Fokus der Diskussionen.
Nach über 2 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Thema und dem Besuch vieler Versammlungen wurde der 2009 der Schritt gewagt. Seitdem wirtschaften wir nach den Richtlinien des Anbauverbandes Naturland. Durch sehr gute Unterstützung in allen Anbaufragen durch den schon langjährigen Bio-Betrieb Wild aus Wolkering, konnten wir die Umstellungszeit gut meistern und viele Anfangsschwierigkeiten gut überwinden. Im Nachhinein müssen wir zugeben, dass gerade bei so großen Schritten, wie der Umstellung auf Bio, starke und erfahrene Partner einem das Leben um ein vielfaches leichter machen. Seit diesem Zeitpunkt besteht zwischen den beiden Betrieben auch eine Futter-Mist-Kooperation. Damals, als reiner Ackerbaubetrieb haben wir Kleegras, das wir nur schwer bis garnicht verwerten können, benötigen aber "mobilen" Dünger in Form von Bio-Gülle. Der Betrieb Wild als viehhaltender Betrieb hat Gülle und freut sich über Grünfutter für seine Kühe. Seit dem Tauschen wir Kleegras gegen Gülle in einem fairen Verhältnis. Für beide Betriebe eine positive Sache.
Die Betriebsleiterin Charlotte, regte nach der Umstellung an, dass doch Tiere auf dem Hof eine schöne Sache wären. Der Rest der Familie musste von dieser Idee zugegebenermaßen erst relativ mühsam überzeugt werden. Nach einiger Zeit war die Familie dann soweit überzeugt, da stellte sich die Frage: Welche Tiere? Natürlich ist in so einer Situation das "normale" auch zu langweilig und es war von vorne herein klar, dass es etwas komplett Neues sein musste, um auch einen wirtschaftlichen Erfolg erzielen zu können (so idyllisch Landwirtschaft manchmal sein mag, am Ende des Tages geht es ohne Geld zu verdienen leider nicht). Somit schieden Kühe schon einmal aus. Auch Schafe konnten uns nicht begeistern. Irgendwann kahm die Idee der Schweinehaltung. Aber ein großer Maststall in Thalmassing? Schon damals war klar, dass man in der heutigen Zeit einen Stall nicht unter mehreren 100 Mastplätzen zu bauen braucht. Den Widerstand der Bevölkerung gegen ein solchen Projekt wollten wir nicht und auch das Investitionsvolumen von über einer Million Euro war uns zu hoch. Noch dazu, dass wir dann viele Flächen dazu pachten hätten müssen, da die Tierhaltung im Öklandbau flächengebunden ist (auch jetzt pachten wir Flächen, jedoch ist ein pachten können immer angenehmer als ein pachten müssen).
Schlussendlich entstand (unterstützt durch Internetrecherchen) die Idee der Freilandschweinehaltung - und wenn schon exotisch dann gleich richtig mit Bunten Bentheimer Schweinen, eine alte, fürs Freiland gezüchtete Haustierrasse, die damals noch vom Aussterben bedroht war. Mit dieser Idee überforderten wir sämtliche Ämter in Regensburg, sodass die Genehmigung des Zaunes 3 Jahre dauerte und bis nach Berlin ging. Nach drei Jahren konnten wir endlich starten.
Im September des ersten Jahres kahm bei der Vermarktung des Fleisches relativ schnell die Erkenntnis, dass dies so nebenbei und nur saisonal Fleisch zu verkaufen, nicht viel Sinn macht. Ein eigener Abpackraum für das Fleisch wurde realisiert und die (ungeplante) Erkenntnis, in die Direktvermarktung einzusteigen, stellte uns vor völlig neue Herausforderungen. Aber auch diese nahmen wir an und bauten nach und nach den alten Kuhstall zum Hofladen um. Das Sortiment wuchs immer mehr, immer mehr Kunden hörten vom vorzüglichen Fleisch der Bunten Bentheimer Weideschweine. Auch heute wächst der Hofladen noch weiter. Der letzte große Wachstumsschritt war, dass nach Schließung des letzten Lebensmittelgeschäftes in Thalmassing, innerhalb von 4 Wochen der Hausler Getränkemarkt übernommen wurde. Zunächst behelfsmäßig untergebracht in der Traktorgarage.
Infolgedessen wurde der alte Kuhstall nun zum Hofladen umgebaut. Dies ist im Laufe des Jahres 2019 passiert. Mit dem Hoffest am 15.9. 2019 wurde der Hofladen nun offiziell eröffnet.